Winterfreuden ?
Es ist an keiner Stelle der Nachwelt überliefert,
was Erich Kästner über den Wintersport dachte:
Ski fahren, Schlittschuh laufen, Rodeln gar;
er hatte wohl Angst, dass man über ihn lachte.
Und bei vornehmen Leuten, 1200 Meter hoch,
mochte er sich die Zeit auf gar keinen Fall vertreiben
und beschloss darum, in Berlin zu bleiben.
Ein Tisch, ein Stuhl in Café oder Bar reichte zum Schreiben,
von dort konnte ihn auch kein Winter vertreiben.
Dort fehlte ihm nichts! Auch nicht die vornehmen Leute!
Die sitzen in den Grandhotels, 1200 Meter hoch.
Das Gedicht, auf das sich dieser Hinweis bezieht,
erschien erstmals in der Zeitschrift „Jugend“ am 16. Februar 1929.
Es darf jedoch wegen des Urheberrechts
hier nicht wortgetreu abgedruckt werden.
Heute nachzulesen u.a. im Gedichtband „Lärm im Spiegel“,
z.B. in der dtv-Ausgabe (Band 11004), 5. Auflage 1999
und dort auf der Seite 97 .
Peter Weiler, Dezember 2012
Freitag, 21. Dezember 2012
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Die Preisträger des Erich Kästner Förderpreises 2012
Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar. […] Ist viel geschehen. Ward viel versäumt.
Wie recht er hat, unser lieber Patron.
Eigentlich hätten die Preisträger des diesjährigen Erich Kästner Förderpreises bereits im Herbst bekannt gegeben werden sollen. Nun hat sich alles wieder einmal verzögert, doch kurz vor Beginn des kalendarischen Winters und bei frühlingshaften Temperaturen können wir die diesjährigen Preisträger nennen.
Den 1.Preis gewinnt die Klasse 8d der Fürstenberg-Realschule Recke.
Herzlichen Glückwunsch.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich Kästners Gedicht „Besuch vom Lande“ vorgenommen und filmisch umgesetzt. Entstanden sind 4 kurze Filme. Drei dieser Filme haben des Gedicht so umgedichtet, dass sich die Ausgangssituation verändert und ein „Besuch aus der Stadt“ entstanden ist. Dies lag bei der ländlichen Idylle rund um Recke wohl nahe. Ein Team ist beim traditionellen Text geblieben und hat diesen mit Lego-Männchen als Stop-Motion-Film inszeniert.
Überzeugt hat die Jury die Kreativität und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler.
Einen 2.Platz teilen sich die Erich Kästner Grundschule in Frankfurt/Oder und die Erich Kästner Grundschule in Grevenbroich.
Die Erich Kästner Grundschule aus Frankfurt hat sich mit der Dokumentation einer Erich Kästner Festwoche für den Preis beworben und überzeugte mit der Vielseitigkeit der Veranstaltungen und einer hohen Schüleraktivität.
Die Erich Kästner Grundschule in Grevenbroich beteiligte sich mit einer Inszenierung von „Das verhexte Telefon“ am Förderpreis. Auch hier ist eine sehr hohe Schüleraktivität zu beobachten. Darüber hinaus überzeugt der Beitrag durch die vorbildliche Dokumentation des durchgeführten Projektes.
Einen 3.Preis erhalten in diesem Jahr die Erich Kästner Schulen in Paderborn und Gera.
Alle Schulen und Bewerber, die sich am Erich Kästner Förderpreis 2012 beteiligt haben, bekommen in nächster Zeit Post von der Erich Kästner Gesellschaft.
Allen Teilnehmern, auch denen, die in diesem Jahr bei der Preisvergabe nicht berücksichtigt werden konnten, wird ausdrücklich ganz herzlich gedankt. Es ist uns Jurymitgliedern immer wieder eine Freude zu sehen, wie vielfältig sie sich mit Erich Kästner beschäftigen. Einige Projekte werden auch im Schulplauderkasten im soeben erschienenen Jahrbuch 7 der Erich Kästner Gesellschaft vorgestellt.
Für die Jury,
Matthias Nicolai
Montag, 17. Dezember 2012
Grundschule Holz: Das Erich-Kästner-Jahrbuch 2012 würdigt die saarländische Erich-Kästner-Schule
„Wenn Erich Kästner Zeitgenossen trifft“ lautet der Titel des gerade erschienenen Erich-Kästner-Jahrbuches, Band 7, 2012. Auf 225 Seiten stellen darin die Herausgeber viele Vorträge einer Tagung der Erich-Kästner-Gesellschaft (München) dar. Zusätzlich berücksichtigt wurde auch ein Essay über das Schulprofil der Erich-Kästner-Schule in Heusweiler-Holz, wo das Lesen und Schreiben eine besondere Bedeutung hat.
Schulleiter Georg Fox schreibt in einem Aufsatz über die „Schreiblust“ für kreative Texte und beleuchtet, welche pädagogischen Bemühungen man dazu unternehmen kann, eine solche Schreiblust zu wecken und zu fördern. Lesetag, Buchproduktionen, Schulzeitung, Aufsatz des Monats auf der Homepage, Gedichte-Werkstatt sind nur einige der Initiativen, die man an der Erich-Kästner-Schule in Holz initiiert, um die Schreib- und Leselust zu fördern.
Eine umfangreiche, hochmoderne Schülerbücherei, eine Kinderbuchausstellung, Autorenlesungen fördern an der Schule den Umgang mit Literatur und geben Anregungen. Es geht um die Lust, mit Wörtern zu spielen, wie es einmal Ludwig Harig ausdrückte. Der Sulzbacher „Luftkutscher“, so Georg Fox, sei in unserer Region ein gutes Beispiel dafür, wie anregend das Spiel mit Wörtern sein könne. Deshalb könne auch eine Grundschule im Sprach-, Lese- und Schreibbereich ein Ort des spielerischen Lernens sein.
INFO
Das Buch ist im renommierten Verlag Königshausen & Neumann in Würzburg erschienen und wird bundesweit vertrieben. Herausgegeben wurde es von Artur Nickel und Matthias Nicolai.
Es hat 225 Seiten und kostet 28 € (ISBN 978-3-8260-4981-1).
Geschrieben von: HELMUTH BOCK
Sonntag, 09. Dezember 2012
Schulleiter Georg Fox schreibt in einem Aufsatz über die „Schreiblust“ für kreative Texte und beleuchtet, welche pädagogischen Bemühungen man dazu unternehmen kann, eine solche Schreiblust zu wecken und zu fördern. Lesetag, Buchproduktionen, Schulzeitung, Aufsatz des Monats auf der Homepage, Gedichte-Werkstatt sind nur einige der Initiativen, die man an der Erich-Kästner-Schule in Holz initiiert, um die Schreib- und Leselust zu fördern.
Eine umfangreiche, hochmoderne Schülerbücherei, eine Kinderbuchausstellung, Autorenlesungen fördern an der Schule den Umgang mit Literatur und geben Anregungen. Es geht um die Lust, mit Wörtern zu spielen, wie es einmal Ludwig Harig ausdrückte. Der Sulzbacher „Luftkutscher“, so Georg Fox, sei in unserer Region ein gutes Beispiel dafür, wie anregend das Spiel mit Wörtern sein könne. Deshalb könne auch eine Grundschule im Sprach-, Lese- und Schreibbereich ein Ort des spielerischen Lernens sein.
INFO
Das Buch ist im renommierten Verlag Königshausen & Neumann in Würzburg erschienen und wird bundesweit vertrieben. Herausgegeben wurde es von Artur Nickel und Matthias Nicolai.
Es hat 225 Seiten und kostet 28 € (ISBN 978-3-8260-4981-1).
Geschrieben von: HELMUTH BOCK
Sonntag, 09. Dezember 2012
Freitag, 7. Dezember 2012
Jahrbuch 7 - WENN ERICH KÄSTNER ZEITGENOSSEN TRIFFT
Liebe Freunde der Erich Kästner Gesellschaft und alle sonst noch an Kästner Interessierten,
das Jahrbuch 7 der Erich Kästner Gesellschaft ist erschienen und wurde allen Mitgliedern der Erich Kästner Gesellschaft zugesandt. Falls dies noch nicht der Fall ist, meldet euch doch bitte bei mir.
Die Herausgeber und Autoren würde sich freuen, wenn sich hier im Blog ein Austausch über Inhalt und Gestaltung des Jahrbuches ergeben würde.
Wir sind gespannt auf eure Kommentare.
Herzliche Grüße.
Matthias Nicolai
Donnerstag, 11. Oktober 2012
ERICH KÄSTNER FÖRDERPREIS 2013
Die Erich Kästner Gesellschaft e.V. vergibt jährlich den „Erich Kästner Förderpreis“ für Kinder und Jugendliche.
In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit Arbeiten und Projekten am Erich Kästner Förderpreis beteiligt und so suchen wir auch 2013 wieder Einzel- und Gemeinschaftsarbeiten – d.h. auch Projekte einer ganzen Schule -, die sich kreativ mit der Persönlichkeit, dem Werk, den literarischen, gesellschaftlichen und pädagogischen Intentionen und der Nachwirkung von Erich Kästner auseinandersetzen.Dies kann sein
Lyrik (z.B. Song, Rap, Gedicht), Prosa (z.B. Erzählung),
Dramatik (z.B. Sketch, Drehbuch, Theaterstück),
mediale Arbeiten (z.B. Reportage, Foto, Film, Vertonung),
Sprach-Bild-Texte (z.B. Comic, Collage),
Sachtexte (z.B. Erörterung).
Facharbeiten
Denkbar ist für Erich Kästner Schulen auch eine Dokumentation / Darstellung der ständigen Präsentation ihres Namensgebers im Schulalltag und/oder zu besonderen Anlässen.
Entscheidend ist in jedem Fall der Bezug zur Person, zu Werk und Ideen Erich Kästners.
Was sonst noch wichtig ist:
1. Für Nachfragen stehen zur Verfügung:
Matthias Nicolai Tel. 0228-3240463
E-mail nicolaimatthias@hotmail.com
Horst Wiechers Tel. 0251-1627115
E-mail wiechersh@stadt-muenster.de
oder per email an: erichkaestnergesellschaft@web.de
2. Die Preissumme beträgt 500,- € (auch Staffelung möglich).
3. Einsendeschluss ist der 31.5.2013.
Die Bekanntgabe der Preisträger erfolgt im Herbst 2013.
4. Die Beiträge sind zu schicken an die
Erich Kästner Gesellschaft; Schloss Blutenburg, 81247 München
Besuchen Sie uns auch im Internet unter www.erichkaestnergesellschaft.de
oder www.erich-kaestner-gesellschaft.blogspot.com
Donnerstag, 2. August 2012
Das Erich Kästner-Gedicht, "bei Durchsicht seiner Bücher" gefunden: Achter Beitrag von Peter Weiler
Faulheit in der Wanne:
Man muss doch auch darüber staunen:
Der fleißige Dichter hatte seine Launen
und war gelegentlich auch mal faul.
Er genoss es sehr bewusst und intensiv
und tauchte in der Wanne auch mal tief.
Doch dann, so scheint es, plagt ihn das Gewissen:
Hierüber wird die Nachwelt ein Gedicht vermissen!
So entsteigt er der Wanne und fühlt sich sauber.
Und greift zum Stift und denkt sich: „Fauler Zauber“!
Das Gedicht, auf das sich dieser Hinweis bezieht,
erschien erstmals 1929 in der Zeitschrift „Die Weltbühne“.
Es darf jedoch wegen des Urheberrechts
hier nicht einfach abgedruckt werden.
Sie finden es aber in dem Gedichtband
„Ein Mann gibt Auskunft“
z.B. in der dtv-Ausgabe (Band 11005) von 1999 (3. Aufl.)
und dort auf der Seite 91.
Peter Weiler, Juli 2012
Man muss doch auch darüber staunen:
Der fleißige Dichter hatte seine Launen
und war gelegentlich auch mal faul.
Er genoss es sehr bewusst und intensiv
und tauchte in der Wanne auch mal tief.
Doch dann, so scheint es, plagt ihn das Gewissen:
Hierüber wird die Nachwelt ein Gedicht vermissen!
So entsteigt er der Wanne und fühlt sich sauber.
Und greift zum Stift und denkt sich: „Fauler Zauber“!
Das Gedicht, auf das sich dieser Hinweis bezieht,
erschien erstmals 1929 in der Zeitschrift „Die Weltbühne“.
Es darf jedoch wegen des Urheberrechts
hier nicht einfach abgedruckt werden.
Sie finden es aber in dem Gedichtband
„Ein Mann gibt Auskunft“
z.B. in der dtv-Ausgabe (Band 11005) von 1999 (3. Aufl.)
und dort auf der Seite 91.
Peter Weiler, Juli 2012
Montag, 25. Juni 2012
Erich Kästner Wochen - August 2012 in Königstein - Das Königsteiner Kinderhilfswerk Childaid Network
Wie kein zweiter deutscher Schriftsteller wird Erich Kästner mit dem Thema Kinder assoziiert. Weniger bekannt ist, dass der Kinderfreund Kästner zugleich der wohl
berühmteste Autor des letzten Jahrhunderts ist, der entschieden für soziale Gerechtigkeit
und Frieden geschrieben und gerungen hat.
Das Königsteiner Kinderhilfswerk Childaid Network sieht sich in Kästners Tradition.
Wir wollen, dass sich alle Kinder gut entwickeln können. Und wir kämpfen dafür, dass
weltweit soziale Gerechtigkeit und friedvoller Ausgleich zwischen unterschiedlichen
Kulturen und Gruppen möglich ist.
Mit den Kästner Wochen im Sommer 2012 bringen wir diese Gedanken nach Königstein.
Wir freuen uns, dass so viele Vereine, Schulen, Geschäftsleute und Menschen
in Königstein unsere Idee aufgegriffen haben, und Erich Kästner
bei ihren Aktivitäten im Sommer 2012 zu einem Schwerpunkt wählten.
Im Leseprogramm der Grundschule Königstein, im Schaufenster der Stadtbibliothek,
bei den Ferienspielen der Stadt, bei Filmvorführungen und
Lesungen an den Gymnasien - Erich Kästner wird in Königstein wieder lebendig.
Lassen auch Sie sich davon anstecken und besuchen Sie die sorgfältig vorbereiteten Veranstaltungen.
Höhenblick 3, D - 61462 Königstein
Fon +49 6174 2597939
Fax +49 6174 2597940
http://www.childaid.net/ • stiftung@childaid.net
berühmteste Autor des letzten Jahrhunderts ist, der entschieden für soziale Gerechtigkeit
und Frieden geschrieben und gerungen hat.
Das Königsteiner Kinderhilfswerk Childaid Network sieht sich in Kästners Tradition.
Wir wollen, dass sich alle Kinder gut entwickeln können. Und wir kämpfen dafür, dass
weltweit soziale Gerechtigkeit und friedvoller Ausgleich zwischen unterschiedlichen
Kulturen und Gruppen möglich ist.
Mit den Kästner Wochen im Sommer 2012 bringen wir diese Gedanken nach Königstein.
Wir freuen uns, dass so viele Vereine, Schulen, Geschäftsleute und Menschen
in Königstein unsere Idee aufgegriffen haben, und Erich Kästner
bei ihren Aktivitäten im Sommer 2012 zu einem Schwerpunkt wählten.
Im Leseprogramm der Grundschule Königstein, im Schaufenster der Stadtbibliothek,
bei den Ferienspielen der Stadt, bei Filmvorführungen und
Lesungen an den Gymnasien - Erich Kästner wird in Königstein wieder lebendig.
Lassen auch Sie sich davon anstecken und besuchen Sie die sorgfältig vorbereiteten Veranstaltungen.
Stiftung childaid network
Höhenblick 3, D - 61462 Königstein
Fon +49 6174 2597939
Fax +49 6174 2597940
http://www.childaid.net/ • stiftung@childaid.net
Sonntag, 11. März 2012
Das Erich Kästner-Gedicht - (7. Beitrag von Peter Weiler)
Das Erich Kästner-Gedicht,
„bei Durchsicht seiner Bücher“ gefunden:
Jugendschrei – „jugendfrei“
„Gebt uns Arbeit!“, schreit die Jugend,
denn gammeln ist keine Tugend.
Und leben nur von der Stütze
ist doch auch zu gar nichts nütze.
Doch die Probleme sind schon ziemlich alt –
auch in Erich Kästners Gedichtewald.
Er zeigt allen Eltern ihre Pflichten
Und mahnt die Regierung, es zu richten.
Auch alle Bosse sollten es endlich kapieren
und nicht gegen, sondern für die Jugend agieren.
Denn merke erstens:
Jeder Jugendliche mit einem Arbeitsplatz
braucht im Knast – das ist klar – keinen Schlafplatz
Und merke zweitens (besonders für Finanzminister):
ARBEITSPLATZ IST BILLIGER ALS KNASTPLATZ
Das Gedicht, auf das sich die ersten acht Zeilen beziehen,
erschien erstmals in der Zeitschrift ‚Die Weltbühne‘ im November 1931.
Es darf jedoch wegen des Urheberrechts
hier nicht wortgetreu abgedruckt werden.
Sie finden es aber in:
Erich Kästner: „Gesang zwischen den Stühlen“
z. B. in der dtv-Ausgabe (Band 11007) von 1999
und dort auf Seite 35.
Peter Weiler, März 2012
„bei Durchsicht seiner Bücher“ gefunden:
Jugendschrei – „jugendfrei“
„Gebt uns Arbeit!“, schreit die Jugend,
denn gammeln ist keine Tugend.
Und leben nur von der Stütze
ist doch auch zu gar nichts nütze.
Doch die Probleme sind schon ziemlich alt –
auch in Erich Kästners Gedichtewald.
Er zeigt allen Eltern ihre Pflichten
Und mahnt die Regierung, es zu richten.
Auch alle Bosse sollten es endlich kapieren
und nicht gegen, sondern für die Jugend agieren.
Denn merke erstens:
Jeder Jugendliche mit einem Arbeitsplatz
braucht im Knast – das ist klar – keinen Schlafplatz
Und merke zweitens (besonders für Finanzminister):
ARBEITSPLATZ IST BILLIGER ALS KNASTPLATZ
Das Gedicht, auf das sich die ersten acht Zeilen beziehen,
erschien erstmals in der Zeitschrift ‚Die Weltbühne‘ im November 1931.
Es darf jedoch wegen des Urheberrechts
hier nicht wortgetreu abgedruckt werden.
Sie finden es aber in:
Erich Kästner: „Gesang zwischen den Stühlen“
z. B. in der dtv-Ausgabe (Band 11007) von 1999
und dort auf Seite 35.
Peter Weiler, März 2012
Freitag, 2. März 2012
„Atmosphärische Konflikte oder: Das Leben ohne Zeitverlust“
Mittwoch, 29. Februar 2012
Ein denkwürdiger Abend mit Chansons und Gedichten von Erich Kästner, vertont von Edmund Nick, am 22. Februar 2012 im Bürgerhaus Gräfelfing. Veranstaltet haben ihn die Gräfelfinger Gelegenheitsschreiber, die sich „GRÄGS“ nennen, was in schwedischen Ohren etwas unangenehme Assoziationen hervorrufen könnte, denn „jag kräks“ bedeutet „ich kotze“.
Doch die Veranstaltung war im Gegenteil sehr gut verdaulich, denn die Vortragenden, Susanne Brantl und Anatol Regnier, sind versierte Chansonsänger. Aber nicht nur das. Susanne Brantl, um mit der Dame anzufangen, hat teilweise verschollene Texte Erich Kästners aus der Zeit der Schaubude ausgegraben und zu einem Theaterstück mit dem Titel „Das Leben ohne Zeitverlust“ zusammengeführt, aus dem sie Lieder vortrug. Diese Texte samt den Arrangements von Edmund Nick waren von der Tochter des Komponisten, Dagmar Nick, aufbewahrt worden. Anatol Regnier wiederum ist, mit Verlaub gesagt, ein lebendes Fossil aus der großen Zeit des Münchner Chansons, denn sein Großvater war Frank Wedekind, seine Mutter Pamela Wedekind.
Susanne Brantl trat in Schwarz auf, die Haare dafür feuerwehrrot gefärbt trotz des Aschermittwochs. Anatol Regnier hatte ebenfalls schwarz gewählt, wohl wegen seines deutlichen Embonpoints. Als Ausgleich zu diesem ließ er aus seidig glänzendem kurzärmeligem Hemd seine männlich behaarten Arme sehen. Was auf seinem eiförmigen Kopf an Haaren übrig geblieben ist, trägt er als weißen Kurzhaarpelz.Beide trugen sie abwechselnd insgesamt 16 Chansons vor, die Edmund Nick, mit Kästner seit 1929 befreundet, unmittelbar nach ihrer Entstehung vertont hatte.
Die 45-jährige Brantl sang, wie man es von einer Chansonette erwartet, lebhaft und mit passender Mimik, mit Gesten und Bewegungen von Hüfte und Armen. Regnier, 1945 geboren, war ganz der souveräne alte Routinier in Haltung und Vortrag. Sein verschmitztes Lächeln tat immer seine Wirkung, selbst als er den Faden verlor und sich vom begleitenden Klavierspieler einsagen lassen mußte, was nicht gleich funktionierte. Diesem vorzüglichen Begleiter, Gerold Huber, zuzusehen, war ein besonderes Erlebnis; überlegen alles Geschehen überblickend, ließ er sich durch nichts aus der Ruhe bringen.Eine besondere Überraschung an diesem Abend, vielleicht sein Höhepunkt, war für mich, daß eben diese Tochter von Edmund Nick, Dagmar Nick, persönlich auf der Bühne saß, mit ihren demnächst 86 Jahren moderierte und von ihrem Vater und Erich Kästner erzählte! Sie strahlte die Würde der alten Dame aus in ihrem vollen grauen Haar, der gutgeschnittenen Kostümjacke in hellem Blaugrau und den anthrazitfarbenen Hosen.Zum Abschluß des Abends wurden die zehn Chansons des „Deutschen Ringelspiels“ gesungen, die 1947 für die Münchner „Schaubude“ geschrieben worden waren. Auch sie ein Fossil vergangener Zeit; in ihrer Aussage und Wirkung spürt man die damalige Zeit des Zusammenbruchs und Neubeginns mehr als die Kraft Kästnerscher Wortkunst.
Andreas Bode
Ein denkwürdiger Abend mit Chansons und Gedichten von Erich Kästner, vertont von Edmund Nick, am 22. Februar 2012 im Bürgerhaus Gräfelfing. Veranstaltet haben ihn die Gräfelfinger Gelegenheitsschreiber, die sich „GRÄGS“ nennen, was in schwedischen Ohren etwas unangenehme Assoziationen hervorrufen könnte, denn „jag kräks“ bedeutet „ich kotze“.
Doch die Veranstaltung war im Gegenteil sehr gut verdaulich, denn die Vortragenden, Susanne Brantl und Anatol Regnier, sind versierte Chansonsänger. Aber nicht nur das. Susanne Brantl, um mit der Dame anzufangen, hat teilweise verschollene Texte Erich Kästners aus der Zeit der Schaubude ausgegraben und zu einem Theaterstück mit dem Titel „Das Leben ohne Zeitverlust“ zusammengeführt, aus dem sie Lieder vortrug. Diese Texte samt den Arrangements von Edmund Nick waren von der Tochter des Komponisten, Dagmar Nick, aufbewahrt worden. Anatol Regnier wiederum ist, mit Verlaub gesagt, ein lebendes Fossil aus der großen Zeit des Münchner Chansons, denn sein Großvater war Frank Wedekind, seine Mutter Pamela Wedekind.
Susanne Brantl trat in Schwarz auf, die Haare dafür feuerwehrrot gefärbt trotz des Aschermittwochs. Anatol Regnier hatte ebenfalls schwarz gewählt, wohl wegen seines deutlichen Embonpoints. Als Ausgleich zu diesem ließ er aus seidig glänzendem kurzärmeligem Hemd seine männlich behaarten Arme sehen. Was auf seinem eiförmigen Kopf an Haaren übrig geblieben ist, trägt er als weißen Kurzhaarpelz.Beide trugen sie abwechselnd insgesamt 16 Chansons vor, die Edmund Nick, mit Kästner seit 1929 befreundet, unmittelbar nach ihrer Entstehung vertont hatte.
Die 45-jährige Brantl sang, wie man es von einer Chansonette erwartet, lebhaft und mit passender Mimik, mit Gesten und Bewegungen von Hüfte und Armen. Regnier, 1945 geboren, war ganz der souveräne alte Routinier in Haltung und Vortrag. Sein verschmitztes Lächeln tat immer seine Wirkung, selbst als er den Faden verlor und sich vom begleitenden Klavierspieler einsagen lassen mußte, was nicht gleich funktionierte. Diesem vorzüglichen Begleiter, Gerold Huber, zuzusehen, war ein besonderes Erlebnis; überlegen alles Geschehen überblickend, ließ er sich durch nichts aus der Ruhe bringen.Eine besondere Überraschung an diesem Abend, vielleicht sein Höhepunkt, war für mich, daß eben diese Tochter von Edmund Nick, Dagmar Nick, persönlich auf der Bühne saß, mit ihren demnächst 86 Jahren moderierte und von ihrem Vater und Erich Kästner erzählte! Sie strahlte die Würde der alten Dame aus in ihrem vollen grauen Haar, der gutgeschnittenen Kostümjacke in hellem Blaugrau und den anthrazitfarbenen Hosen.Zum Abschluß des Abends wurden die zehn Chansons des „Deutschen Ringelspiels“ gesungen, die 1947 für die Münchner „Schaubude“ geschrieben worden waren. Auch sie ein Fossil vergangener Zeit; in ihrer Aussage und Wirkung spürt man die damalige Zeit des Zusammenbruchs und Neubeginns mehr als die Kraft Kästnerscher Wortkunst.
Andreas Bode
Mittwoch, 29. Februar 2012
Dienstag, 28. Februar 2012
Montag, 27. Februar 2012
II - Jahrestagung Erich Kästner Gesellschaft 2012 - Erich Kästner MuseumsMobil
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