„Regisseur Gero Vierhuff setzt in
seiner Bühnenfassung der vor drei Jahren herausgegebenen Urfassung –
nun unter dem Titel ‚Fabian – Der Gang vor die Hunde' – die
Atmosphäre dieses Berlins auf ebenso groteske wie wilde und
spannende Art in Szene. […] Vierhuff steht ein Ensemble zur Seite,
das im Aufmarsch von Prostituierten, Nazis, Kommunisten und
Intellektuellen eine Tiefe und Wandlungsfähigkeit beweist, dass
einem der Atem stockt. Der zweieinhalbstündige Premierenabend
vergeht im Nu. Das Publikum belohnt die großartigen Leistungen mit
lang anhaltendem Applaus. […] Marcel Weinand hat dafür ein
schwarzes Halbrund mit sechs Türen als Bühne gebaut. Durch diese
Türen, die choreografisch minutiös bespielt werden, bricht das
Leben prall herein. Die Musik von Felix Gebhard, welche Sounds der
damaligen Zeit elektronisch nachempfindet, kreiert eindringlich
Atmosphäre. Konkurriert aber in der Lautstärke mit der Intensität
der Bilder. Bewusst stellt der Regisseur die Charaktere mit weiß
geschminkten Gesichtern, Haar-Hauben und grotesken Gangarten als
Karikaturen aus. Diese Weimarer Welt ist aus der Façon geraten. Ohne
Rücksicht auf Einheit von Zeit und Ort lässt Vierhuff das Leben auf
der leeren Drehscheibe passieren. […] Obwohl Kästner die damalige
Vorliebe für sexuelles Amüsement offen beschreibt, bleibt bei
Vierhuff alles nur angedeutet. Provokation ist nicht sein Ziel. Wie
bei Kästner darf beobachtet werden. Lösungen bietet keiner. Wer
mehr wissen und Kästners leise Töne genießen will, der sollte zum
Buch greifen.“
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung
vom 11.4.2016
Den kompletten Artikel könnt ihr hier lesen. Auch die Mitglieder unserer Gesellschaft, die das Stück schon gesehen haben, äußerten sich begeistert. Also, auf nach Hildesheim ins Theater. Alle Termine und Informationen findet ihr auf der Homepage des TfN. Viel Spaß.
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