Freitag, 17. März 2017

Gestern in Recklinghausen

Einige Mitglieder der Erich Kästner Gesellschaft haben sich gestern auf den Weg nach Recklinghausen gemacht, um dort im Rahmen des 8. Kirchlichen Filmfestivals Kästner und der kleine Dienstag zu sehen.
Um es vorweg zu nehmen: Der Film ist beeindruckend, berührend und bedrückend. Er thematisert Kästners Verhalten während des Nationalsozialismus und seine Freundschaft zu Hans Albrecht Löhr, dem Darsteller des kleinen Dienstag aus der Emil-Verfilmung von 1931, und zu Erich Ohser. Außerdem treten so ganz nebenbei u.a. Walter Trier, Cecilie Dressler, Herti Kirchner, Edith Jacobsohn und, Zigarre rauchend, Ida Kästner auf. Das macht Spaß.
Der Spaß vergeht, wenn sich die Arme der Diktatur nach Kästner und Löhr ausstrecken und die Repressionen zunehmen. Das Happy End bleibt bekanntlich aus.
Im Anschluss an die Filmvorführung bestand die Gelegenheit, mit den jugendlichen Darstellern, u.a. Nico Ramon Kleemann (Löhr), zu sprechen.
Zudem erläuterte Dr. Johan Zonneveld die historischen Hintergründe und die Entstehungsgeschichte des Films. Der ausgewiesene Kästnerexperte attestierte dem Film eine hohe Authentizität und zitierte aus einem ergreifenden Brief Kästners an Lotte Löhr, Hans-Albrechts Mutter.
Die anwesenden rund 200 Zuschauer im ausverkauften Saal honorierten Filmvorführung und Expertengespräche mit langanhaltendem Applaus. Der Film läuft wohl im Herbst in der ARD.

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