Antje Neuner-Warthorst
Walter Trier: Eine
Bilderbuch-Karriere.- Berlin: Nicolai, 2014.- 304 S.
Die Autorin bekennt
gleich in der Einleitung, daß es außer knappen Angaben zur
Ausbildung "aus dem weiteren Leben von Walter Trier kaum
schriftliche Zeugnisse oder private Dokumente" gibt. Unter
diesen miesen Voraussetzungen dennoch eine Lebensbeschreibung zu
wagen (nach der umfangreichen Werkanalyse für das
Wilhelm-Busch-Museum), scheint daher ein fast tollkühnes
Unternehmen. Aber Neuner-Warthorst schafft das Kunststück, aus
zahlreichen Bildbeiträgen Triers und vielen Zeugnissen von Freunden
und Kollegen (darunter den besonders informativen Erinnerungen Max
Brods an die gemeinsame Kindheit) seinen Lebenslauf und die
berufliche Karriere herauszudestillieren. Das liest sich äußerst
spannend, und man bekommt zugleich eine Kulturgeschichte der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts aus einem speziellen Blickwinkel
mitgeliefert, in der Erich Kästner naturgemäß eine besondere
Stellung einnimmt.
Andreas Bode
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