Samstag, 8. Januar 2011

Erich Kästner - Januar 2011

Das Erich Kästner-Gedicht,
‚bei Durchsicht seiner Bücher‘ gefunden:

Dritter Beitrag von Peter Weiler

Das ist neu!
Eingeschränkte Wohltätigkeit

Kästner hatte vor 80 Jahren recht: Das Leben ist lebensgefährlich.
Da sieht einer die Not und spendet einen Groschen
… und wird „fürchterlich verdroschen“.
Kästner hat auch 2011 recht: Das Leben ist immer noch lebensgefährlich.
Da sieht einer eine Notlage, mischt sich ein und will helfen
… und wird „krankenhausreif“ geprügelt.
Wir sind erschrocken und wenden uns ab.
Und wenn uns wieder einmal „schrecklich mild zumute“ wird,
spenden wir lieber nur noch anonym auf ein Spendenkonto.
Denn so schrieb der Dichter am Ende seines Gedichtes:
Anmerkung: Der Wohltätigkeit, heißt es,
sind keine Schranken gesetzt?
Welcher Irrtum!

Das Gedicht, auf das sich dieser Hinweis bezieht,
erschien erstmals 1929 in der Zeitschrift „Die Weltbühne“.
Es darf jedoch wegen des Urheberrechts hier nicht
einfach abgedruckt werden.
Sie finden es aber im Gedichtband
„Ein Mann gibt Auskunft“
z.B. in der dtv-Ausgabe (Band 11005) von 19993
und dort auf der Seite 10.

Peter Weiler. Jan. 2011