Dienstag, 12. August 2014

Erich Kästner und die Moderne

Tagung vom 18.-20. September 2014, Lyrik Kabinett München
(Amalienstr. 83a/Rückgebäude)

Eine Veranstaltung des Lyrik Kabinetts in Zusammenarbeit mit der LMU und dem Kulturreferat der Stadt München


Professor Sven Hanuschek lädt zu einer Erich Kästner Tagung nach Müchen ein. Das Veranstaltungsprogramm findet ihr hier. In seiner Einladung zur Tagung schreibt Hanuschek:
 
"Die literaturwissenschaftliche Erforschung des Werkes von Erich Kästner (1899-1974) hat in den vergangenen 15 Jahren stark zugenommen. Der Schriftsteller gilt – neben seiner stets unbestrittenen Bedeutung als Kinderbuchautor – nicht mehr nur als Gebrauchs- und Unterhaltungsschriftsteller, er hat einige Kanonisierungs-Hürden genommen: Es gibt eine dreibändige Gesamtbibliographie, eine kommentierte Werkausgabe, neue Editionen aus dem Nachlass; auch im Literaturbetrieb ist er vertreten, es gibt mehrere Kästner-Preise und große mediale Feiern von Jubiläen jeder Art. Dennoch spielt Kästner nicht in der Liga der Kafka, Mann, Musil mit, von Joyce und Proust ganz zu schweigen; in der Gruppe der Autoren der frühen Moderne wird er eher ausnahmsweise oder gar nicht genannt. Allein in der Kinder- und Jugendliteraturforschung ist Kästners Leistung im Prozess der Modernisierung der KJL analysiert worden. Auf der zweiten Tagung des 2011 gegründeten‚ Arbeitskreises Erich Kästner-Forschung soll nun untersucht werden, wie sehr Kästner tatsächlich der frühen Moderne verbunden ist: Welche ästhetischen Strategien verwendet – oder gar: prägt – er, die hier anschließen?
Die klassische Moderne steht für eine ganze Reihe ästhetischer Innovationen: Welche Rolle spielt sein Hang zur Multi-Medialität, zur schnellen Verwendung und Adaption der neuen Medien seiner Zeit, von Funk und Film für die Ästhetik seiner literarischen Texte? Auch zur Bildenden Kunst (Dresdner Expressionismus, Grosz) und zur Gebrauchs- und Werbegrafik gibt es Bezüge. Dass selbstreflexive Momente in seinen Werken permanent da sind, ist nicht immer so offensichtlich wie mit dem mehrfach verwendeten Doppelgänger-Motiv; gibt es eine Kästnersche Meta-Literatur? Seine Arbeiten sind inhaltsinnovativ, dieser Aspekt ist im Kontext der Neuen Sachlichkeit und deren Reaktionen auf die kulturellen Brüche der Moderne wissenschaftlich einigermaßen aufgearbeitet worden; auch hier ließen sich freilich viele neue Themen finden, so hat sich bislang noch kein Literaturwissenschaftler Kästners Umgang mit der Psychoanalyse angenommen, trotz der zahlreichen Traumkapitel und obwohl Jakob Fabian gar von einer „embryonalen Erinnerung“ spricht. Eine regelrechte Forschungslücke besteht in der Frage nach formalen Innovationen: Hat Kästner Strategien der Moderne verwendet, die Montagetechnik, Brüche der Figurenzeichnung, der Dramaturgie? Wie verhält sich sein Werk zu den in der Moderne exzessiv ausgebauten Möglichkeiten der Bewusstseinsabbildung? Hat er neue Erkenntnisse der Wissenschaften seiner Zeit, auch der Philosophie, aufgenommen, hat er selbst das bestehende Forminventar weiterentwickelt?"

Die Tagung findet kurz vor dem Oktoberfest in München statt (Beginn 20.9.). Möglicherweise lässt sich da das eine mit dem anderen verbinden. In jedem Fall sollte man sich schnell um eine Unterkunft kümmern. Viel Freude mit Kästner und den Kästner-Freunden wünsche ich uns!

Montag, 4. August 2014

Kästner - Vertonungen von Wolfgang Deising

Der Eschweiler Musiker Wolfgang Deising hat seine Kästner-Vertonungen jetzt im Internet veröffentlicht. Ihr könnt sie auf SoundCloud.com hören. Zu den Vertonungen
Johan und ich hatten das Vergnügen, seine Lieder 2012 live im Eschweiler Talbahnhof zu hören. Den Bericht dazu findet ihr hier. Auf jeden Fall hörenswert!!
Bei SoundCloud lässt sich auch sonst noch einiges zu Kästner finden. Stöbern lohnt sich!

Samstag, 2. August 2014

Erich Kästners 40. Todestag


Zu Erich Kästners 40. Todestag am 29. Juli 2014 legte Dr. Andreas Bode, Vorsitzender der Erich Kästner Gesellschaft, in deren Auftrag einen Kranz an Kästners Grab auf dem Friedhof von St. Georg in München-Bogenhausen nieder.