Mittwoch, 7. Mai 2014

Erich Kästner: "Bücher kann man nicht verbrennen"

Aus Anlass der Bücherverbrennungen 1933, die ihren Anfang in Dresden nahmen, veranstalten die Unabhängige Schriftsteller Assoziation Dresden e. V. und das Literaturhaus Villa Augustin am 08. Mai einen mehrmedialen Abend mit Lesungen, symbolischer Rückgabe der Verbrannten Bücher an die Leser sowie Filmvorführung, zu dem wir Sie herzlich einladen möchten.
Es lesen die Dresdner Autoren Norbert Weiß und Uta Hauthal aus der Verbrannten Literatur von Joachim Ringelnatz und Elisabeth Hauptmann. Im Vorfeld oder zur Veranstaltung können Sie außerdem gern ein Buch der „Schwarzen Liste“ mitbringen, um es so den Lesern symbolisch zurückzugeben. In einer anschließenden Gesprächsrunde kann über diese Werke gesprochen werden. Alternativ findet eine Vorführung des Films „Fahrenheit 451“ (1966, François Truffaut) statt, der auf dem gleichnamigen Buch von Ray Bradbury aus dem Jahr 1953 basiert. Der Roman beschreibt eine dystopische Mediengesellschaft, in der Denken verboten ist, der Besitz von Büchern geahndet wird und diese verbrannt werden. 451 Grad Fahrenheit bezeichnet dabei die Temperatur, bei der Papier Feuer fängt.
Beginn ist 19:00, der Eintritt ist frei. 

Mehr dazu hier 

Sonntag, 4. Mai 2014

Schule der Diktatoren nach Erich Kästner

Premiere im Jungen Studio Theater Lübeck am 3.5.2014


In einem rechteckigen Raum zerteilen zwei rote Teppiche diesen diagonal. In jedem der vier entstehenden Dreiecke sind je 15 Zuschauerplätze symmetrisch angeordnet: In den vier Ecken des Raumes stehen schon jeweils drei Diktatorenschüler im stilisierten Frack mit weißer Hemdbrust und Bowler bereit. Die Zuschauer nehmen Platz, das Licht geht aus und nach einer kurzen Stille ertönt eine Marschmusik und die >Ausbildung< beginnt: Die Diktatorenanwärter marschieren quer durch den Raum auf dem roten Teppich - der Bühne. Es folgt der Auftritt eines Präsidenten, ein Attentat, das Nachhelfen der eigentlichen Drahtzieher...
Szenenwechsel: Bei bekannter Marschmusik werden die roten gegen grüne Teppiche ausgetauscht....
Szenenwechsel: Bei bekannter Marschmusik werden die grünen gegen die roten Teppiche ausgetauscht ...
 
Die Handlung nimmt ihren Lauf, die Marschmusik verändert ihren Klang, klingt manchmal verzerrt, mal zackig, mal dumpf. Die jungen Schauspieler des Spielclubs 4 sind sehr entschlossen und konzentriert in dem Stück eingebunden. Eine großartige Leistung! Viele der 12 Protagonisten bekleiden Doppel- oder Dreifachrollen. Der ritualmäßige Szenenwechsel bietet Zeit in das andere Kostüm zu schlüpfen. Für den Zuschauer ein Verweilen im Geschehen. Die Zahl der Diktatorenschüler wird durch den natürlichen Schwund geringer... - bis zur Revolution...

Mit großem Beifall wird die anderthalbstündige Aufführung beendet!
Es ist wirklich schade, das sich weit und breit nur 4 Aufführungen im Spielplan des Lübecker Theaters finden lassen, da die Aktualität einer Systematisierung 57 Jahre nach der Uraufführung von Erich Kästners Stück in nichts eingebüßt hat.      (DW)
weitere Aufführungen: 4.5, 5.5. und 6.5.2014