Freitag, 24. Februar 2012

Erich Kästner Museum Festival Dresden 2012

Gegensatz und Widerspruch Dresden Das diesjährige Dresdner Erich Kästner Museumsfestival widmet sich der Zerstörung der Stadt am 13. Februar 1945 und der damit verbundenen Erinnerungskultur.
16.02.2012





Ein Plakat am Dresdner Staatsschauspiel. Die Theater, Museen und Orchester der Stadt protestieren gemeinsam sichtbar gegen Neonazis.
Foto: ZB
16. Februar 2012 11:28:12

Ein Plakat am Dresdner Staatsschauspiel. Die Theater, Museen und Orchester der Stadt protestieren gemeinsam sichtbar gegen Neonazis. Foto: ZB Angesichts des für den Jahrestag angekündigten Neonazi-Aufmarsches sei es wichtig, das Gedenken „in Verbindung zum lebendigen Alltag in unserer Stadt zu setzen“, sagte der Vorsitzende des Fördervereins des Dresdner Kästner-Museums, Ruairí O'Brien, am Mittwoch. Kästner wurde in Dresden geboren, und zwar am 23. Februar 1899. Schon in den Vorjahren habe das Festival die Zerstörung Dresdens thematisiert, sagte O'Brien .Nach den schrecklichen Taten der Zwickauer Terrorzelle sei aber besonders die Verantwortung des Vereins gefragt, eine „starke Linie“ gegen die seiner Ansicht nach in Dresden verharmlosten Rechtsradikalen zu vertreten und das Thema offen zu diskutieren.Vom 17. bis 24. Februar werden im Kästner-Museum unter dem Motto „Gegensatz und Widerspruch“ Vorträge, Diskussionsrunden und Filmabende angeboten.Thematisiert wird den Angaben zufolge etwa die Erinnerung an Dresden vor 1945 bei Kästner und Kurt Vonnegut. Kästner hatte in seinem 1957 erschienenen Buch „Als ich ein kleiner Junge war“ seine Kindheit in der für ihre prachtvolle Architektur bekannten Stadt geschildert. Der US-Amerikaner Vonnegut, der die Bombardierung als Kriegsgefangener erlebt hatte, habe das Vorkriegs-Dresden ganz ähnlich beschrieben, sagte O'Brien. Die Verfilmung von Vonneguts autobiografischem Roman „Schlachthof 5“ wird am 22. Februar gezeigt. Auch Vortrag und Filmabend zu den positiven und negativen Utopien von Kästner in „Der 35. Mai“ und George Orwell in „1984“ stehen auf dem Programm, wie es weiter hieß. Dort werde die Brücke zu den Demonstrationen am 13. Februar geschlagen, erklärte O'Brien. Das totalitäre Zukunftsideal der Neonazis ähnele der Dystopie Orwells.
dapd/mar

1 Kommentar:

  1. Ein gutes und auch sehr wichtiges Zeichen, das in Dresden gesetzt wurde und wird! Viel wichtiger aber ist es, das, was Demokratie ausmacht, auch im Alltag tatsächlich zu leben. Wir müssen es lernen, unseren Umgang miteinander auch tatsächlich in Respekt und Achtung vor dem anderen zu gestalten, selbst wenn man ihn einmal nicht versteht. Das gilt für alle Bereiche unseres Lebens. Und da stecken wir noch immer in den Kinderschuhen, egal, ob in der Familie, in der Schule, im Beruf, in der Politik, in der Kultur oder wo auch immer. Das dialogische Prinzip (Martin Buber) wirklich ernst nehmen!

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