Freitag, 21. Dezember 2012

Das Erich Kästner-Gedicht, bei „Durchsicht seiner Bücher“ gefunden: (9. Beitrag von Peter Weiler)

Winterfreuden ?

Es ist an keiner Stelle der Nachwelt überliefert,

was Erich Kästner über den Wintersport dachte:

Ski fahren, Schlittschuh laufen, Rodeln gar;

er hatte wohl Angst, dass man über ihn lachte.

Und bei vornehmen Leuten, 1200 Meter hoch,

mochte er sich die Zeit auf gar keinen Fall vertreiben

und beschloss darum, in Berlin zu bleiben.

Ein Tisch, ein Stuhl in Café oder Bar reichte zum Schreiben,

von dort konnte ihn auch kein Winter vertreiben.

Dort fehlte ihm nichts! Auch nicht die vornehmen Leute!

Die sitzen in den Grandhotels, 1200 Meter hoch.


Das Gedicht, auf das sich dieser Hinweis bezieht,

erschien erstmals in der Zeitschrift „Jugend“ am 16. Februar 1929.

Es darf jedoch wegen des Urheberrechts

hier nicht wortgetreu abgedruckt werden.


Heute nachzulesen u.a. im Gedichtband „Lärm im Spiegel“,

z.B. in der dtv-Ausgabe (Band 11004), 5. Auflage 1999

und dort auf der Seite 97 .


Peter Weiler, Dezember 2012

1 Kommentar:

  1. Zu Weihnachten 2009 erschien bei Atrium der Band „Kästner im Schnee“. Die Herausgeberin Sylvia List beginnt ihre Vorbemerkung mit den Worten „Kästner liebte den Schnee und ganz besonders Schnee und Sonnenschein im Hochgebirge.“ Im Folgenden schildert sie ausführlich Kästners Verhältnis zu Winter und Wintersport. In Briefen an seine Mutter berichtet er von Besuchen beim Bobfahren, beim Eishockey, beim Eiskunstlaufen und den Deutschen Wintersportmeisterschaften. Das Buch von Sylvia List passt zwar überhaupt nicht zu unserer derzeitigen Wetterlage, lässt sich aber wunderbar vor dem Kaminofen bei einem Whisky lesen und weckt die romantische Sehnsucht nach einem echten Winter mit Schnee und Kälte. Viel Spaß!
    Matthias Nicolai

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